Die Musen kommen nur selten ohne Aufforderung, wir geben euch zehn Möglichkeiten, die kleinen Biester anzulocken.
Erstens
Kaufe dir ein Notizbuch oder nutze die entsprechende Funktion im Handy. Schreibe jede Idee auf, die dir durch den Kopf geht. Egal ob sie sich als gut oder schlecht entpuppt. Nimm dir vielleicht einmal die Woche die Zeit, um die Notizen zu sichten. Oder mache es am Folgetag. Entweder der Gedanke lässt dann deine Kreativität sprudeln oder er muss vielleicht noch länger reifen, wie ein guter Rotwein.
Zweitens
Versuche dich an einem Traumtagebuch und schreibe jeden Morgen auf, was du nachts erlebt hast. Vielleicht kannst du sogar eine ganz neue Geschichte daraus ziehen.
Drittens
Hast du schon einmal von "Hidden Storys" gehört? Es geht hier darum, darüber nachzudenken, was hinter verschlossenen Türen passieren könnte. Entweder in der Nachbarschaft oder gleich in der Regierung. Anstatt zu recherchieren, was so los ist oder wie etwas funktioniert, kannst du hier also einfach mal die Fantasy schweifen lassen. Gnome laufen in riesigen Hamsterrädern, um unseren Strom herzustellen? Der Zeilenschlinger-Blog wird von zwanzig Affen an Schreibmaschinen verfasst? Beim Schreiben ist alles möglich. Aber immer daran denken, die Vorstellungskraft ersetzt die Recherche nicht. Und das gilt für das Schreiben von Büchern genauso, wie das betrachten einer Verschwörungstheorie.
Viertens
Suche dir ein Lexikon und schlage es zufällig auf. Guck auf das erste Wort, dass du siehst. Lässt dies Bilder in deinem Kopf entstehen? Dann super. Notiere es und beschreibe die Bilder. Vielleicht entsteht daraus schon eine Figur oder eine Handlung.
Fünftens
Blättere in der Zeitung und suche dir zwei unterschiedliche Artikel heraus. Betrachte sie und spinne einfach mal herum, was für einen Zusammenhang die Nachrichten haben können. Du wirst staunen, was dabei alles herauskommen kann.
Sechstens
Ähnlich funktioniert die Methode, wenn man einen Ort erfinden möchte. Man nehme eine Karte. Und suche nach zwei Orten. Beispielsweise Brandenburg und Stuttgard könnten den Ort Brandgard ergeben. Es gibt bestimmt auch bessere Beispiele. Je nach dem, wo dein Roman spielen soll, kannst du dich natürlich auch an Orten in anderen Ländern orientieren.
Siebtens
A propo Reisen. Denke über einen Tapetenwechsel nach. Zugegeben, das ist gerade jetzt nicht einfach. Draußen ist es kalt und Cafés haben geschlossen. Aber vielleicht ist es möglich in einem anderen Zimmer zu schreiben? Oder auf der anderen Seite des Arbeitstisches? Einfach mal einen Spaziergang zu machen? Versuche einfach eine neue Perspektive zu bekommen.
Achtens
Hier noch ein Tipp, der nur bedingt Corona-konform ist: Gehe mit offenen Ohren durch die Welt. Schnappe Gesprächsfetzen auf, lausche ein wenig. Verhalte dich dabei jedoch am besten unauffällig und halte Abstand. Diese Übung kann dir auch dabei helfen, Dialoge zu schreiben, die natürlicher klingen. Doch dies ist ein anderes Thema und soll ein andermal behandelt werden.
Neuntens
Schreibe dir alle Zitate auf, die du dir merken möchtest. Es muss keines von Konfuzius sein, vielleicht ist es auch ein Zitat aus deinem direkten Umfeld. Dann gucke dir die Zitate noch einmal genau an und versuche herauszufinden, was ist es, was dich an ihnen fasziniert?
Zehntens
Mache ein Assoziationsspiel. Schreibe ein Wort in die Mitte eines Blatt Papiers und schreibe alles dazu auf, was dir einfällt. Versuche es mit einem Thema, über das du schreiben möchtest. Beispielsweise Freundschaft, Magie oder Einsamkeit. Hast du hier schon Ideen gefunden, aber möchtest sie vertiefen? Schreibe dieses Wort auf ein anderes Blatt und beginne erneut. Das Spiel kann man weiterspielen, bis sich die Idee konkretisiert hat.
Der Zusatztipp für alle Lebenslagen
Bilde dich weiter! Lese, recherchiere, höre Podcasts und gucke Filme. Du musst herausfinden, was dir am besten gefällt und wobei dir die besten Ideen kommen. Und denke an Punkt 1, schreibe dir alles auf.
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