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  • AutorenbildJohanna Hegermann

5 Fragen an ... Autorencoach Annika Bühnemann

Wer in der Autorenbubble unterwegs ist, kommt an diesem Namen nicht vorbei: Annika Bühnemann. Sie ist Autorin, Autorencoach und Bloggerin. Mit ihrem Blog "Vom Schreiben leben" gibt sie nicht nur Schreibtipps, sondern handfeste Tipps, wie wir mit der schönsten Profession der Welt auch Geld verdienen können.


Wie bist Du zum Schreiben gekommen?


Annika: Ich gehöre zu denjenigen, die schon immer geschrieben haben. Sobald ich den Sinn von Buchstaben erfasst hatte, habe ich geschrieben. Ich habe mal so ein Freundschaftsbuch gefunden und da hatte ich bei Berufswunsch tatsächlich Autorin angegeben. Anscheinend lebte das schon immer in mir. Ich habe aber zunächst etwas "Ordentliches" gelernt - wie man so schön sagt und hatte das mit dem Schreiben vernachlässigt. Sodass ich professionell erst seit 2012 schreibe. In der Zeit habe ich meinen Debütroman geschrieben und das Ganze nahm seinen Lauf.


Du hast gerade dein Debüt angesprochen. "Auf die Freundschaft" ist 2013 veröffentlicht worden und wurde schon im ersten Jahr etwa 10 000 Mal verkauft. Wie lange hast Du ungefähr an diesem ersten Buch geschrieben.


Annika: Ich hatte mir die Notizen dafür in der Jugend gemacht. Geschrieben habe ich das in ungefähr 6 Wochen - also relativ schnell. Ohne Charakterentwicklung allerdings. Das war meine erste Erfahrung mit dem Nanowrimo 2012. Ich habe noch ein bisschen nachgearbeitet - ähem 9 Monate (lacht). Ich habe mir dafür eine freie Lektorin gesucht - Susanne Pavlovic, die Textehexe. Dann habe ich gefühlt das Buch noch einmal neu geschrieben. Das, von dem ich dachte, dass es ein Roman wäre, war ein grober erster Entwurf.


Stimmt es, dass Du tatsächlich in einem Jahr drei Bücher geschrieben hast?


Annika: 2015 war das. Nach meinem Debüt ist der Verlag Droemer-Knaur auf mich aufmerksam geworden. Ich habe dann quasi meine Hochzeitsvorbereitungen therapeutisch verarbeitet - also habe ich einen Roman geschrieben, über eine Braut, die sich völlig verrennt in ihren Vorbereitungen. Im gleichen Jahr habe ich mein Blog "Vom Schreiben leben" gelauncht, denn ich weiß, wie man Sachen verkauft. Das war auch mein erklärtes Ziel, vom Schreiben zu leben - das durfte damals nur mein Arbeitgeber nicht wissen. Dann habe ich 2015 die 3 Romane - also zwei Romane und einen Kurzroman - geschrieben.


Wie ging es mit dem Schreiben weiter? Die Taktung hält man ja nicht wirklich durch.


Annika: Nee, also mit Vollzeitjob nicht. 2015 war im Grunde ein Testjahr. Ich habe mir da auch einen Monat genommen, in dem ich quasi vom Schreiben gelebt habe. Also morgens aufgestanden, geschrieben... ich habe so getan, als wäre ich Vollzeitautorin, um zu testen, ob das etwas ist, was ich machen will. Ich wollte nicht meinen Job kündigen und dann feststellen, dass ich das gar nicht tun will. Ich habe dann auch gemerkt: Also jeden Tag 6 Stunden schreiben, ist gar nicht das, was ich tun will. Dafür bin ich zu sprunghaft. Ich möchte lieber mehr Abwechslung. Also habe ich mir dann noch einmal überlegt, was ich machen möchte und kam darauf, dass ich lieber Schreiben und Coaching kombinieren möchte. Obwohl ich wusste, dass das nicht ideal ist. Ideal wäre, sich für eine Sache zu entscheiden. Aber ich mache beides. 2016 habe ich mich selbstständig gemacht mit den Schreibkursen und Autor*innen-Coachings, in Kombination mit den Büchern.


Dein Blog heißt ja "Vom Schreiben leben". Hast Du eigentlich mittlerweile dieses Ziel erreicht oder lebst Du eher "Vom Schreiben der Anderen"?


Annika: Ich würde heute vom Schreiben meiner Bücher leben können, wenn ich damals entschieden hätte, dass das mein Weg wäre. Dann hätte ich heute meine Leserschaft und dass, was ich vermittle. Jetzt lebe ich gerade nur von den Kursen und Coachings, weil ich gerade keine Bücher am Markt habe. Aber das Gute ist, wenn man viele Bücher am Markt hat - das ist die sogenannte Backlist - dann hat man jeden Monat etwas davon.

Ich habe alle meine Bücher vom Markt genommen, weil ich einen Genre-Wechsel vorhabe und auf das Geld nicht angewiesen war. Aber ich würde behaupten, wenn ich jetzt mein Business abtöten und nur noch Romane schreiben würde. Dann würde ich das innerhalb von zwei Jahren schaffen, weil ich weiß, wie man eine Community aufbaut. Aber ich müsste die Zeit investieren, weil ich momentan keine Leser mehr habe. Die habe ich alle weggeschickt, denn ich baue es neu auf für meine Spannungsromane.


Mehr von Annika Bühnemann und dem Hauptthema Charakterentwicklung erfahrt ihr in Folge 33 unseres Zeilenschlinger-Podcasts. Wir sehen, schreiben, hören uns.





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