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Das Spiel mit der Perspektive: Laufen (Isabel Bogdan)


Ich lese nicht nur Bücher, sondern vor allem Autor:innen. Heißt: Wenn mir der Stil gefällt, dann lese ich alle Werke, seien es zwei oder zwanzig. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, hier nur jeweils ein Buch pro Autor:in vorzustellen, weil Stil und interessante Aspekte eines Buches sich in den einzelnen Werken meist ähneln.


Eine Autorin - zwei Ansätze


Für Isabel Bogdan mache ich eine Ausnahme. Ich habe bereits ihren Roman „Der Pfau“ vorgestellt. Ihr zweiter Roman „Laufen“ ist genauso ungewöhnlich, aber auf eine komplett andere Art.


Worum geht’s? Eine Frau beginnt nach dem Verlust ihres Lebensgefährten mit dem Laufen. Zuerst rennt sie kürzere Strecken, dann schafft sie immer längere Distanzen und findet mit zunehmender Kondition langsam ins Leben zurück und verarbeitet den Verlust.



Der innere Monolog


Die ganze Geschichte ist aus Sicht der Protagonistin erzählt – und zwar als innerer Monolog beim Laufen. Wir befinden uns in ihrem Kopf und hören ihre Gedanken. Keine wörtliche Rede, keine Beschreibungen, nur ein Bewusstseinsstrom, über den sich die Geschichte entspinnt. Durch das Format sind wir extrem nah an der Protagonistin dran. Dabei erfahren wir nicht einmal ihren Namen.


Die ungewöhnliche Erzählstimme macht das Buch vor allem für uns Schreibende zu einer interessanten Lektüre. Aber Achtung: Die Geschichte ist sehr eindringlich erzählt und wer wie ich nah am Wasser gebaut ist, sollte auf jeden Fall von Anfang bis Ende Taschentücher griffbereit haben!

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