Wenn dieser Satz, mich dazu gebracht hat, das Buch von Caroline O'Donoghue zu kaufen, bringt er Euch vielleicht dazu, diese Rezension von "All our hidden gifts" zu lesen đ
Ein Buch wie eine TĂŒte Popcorn
Dieser erste Satz des Klappentexts gab mir - neben dem offensichtlichen Fantasy-Genre - den sofortigen Impuls, das Buch zu kaufen.
Dabei war es fĂŒr mich gar nicht so einfach, ins Buch reinzukommen. HĂ€tte ich mir zunĂ€chst die Ebook-Leseprobe geholt, ist hĂ€tte es wohl nicht weitergelesen. Das liegt aber vor allem daran, dass es im PrĂ€sens geschrieben ist und einen Ich-ErzĂ€hler hat. FĂŒr mich persönliches Gift.
Aber hÀtte ich mich nicht durch die ersten Seiten gekÀmpft, ich hÀtte etwas verpasst.
Denn hinter dem etwas sperrigem Titel "All our Hidden Gifts" verbirgt sich ein Buch wie eine TĂŒte Popcorn. Es snackt sich so weg und man kann einfach nicht aufhören, bis auch die letzte Seite gelesen ist.
Doch worum geht es?
Es geht um die SchĂŒlerin, Maeve Chambers, die sich selbst wie eine Idiotin vorkommt. Denn wĂ€hrend ihre Familie akademische Höchstleistungen erbringt, ist sie eine mittelmĂ€Ăige SchĂŒlerin. Nach einer Strafarbeit erkennt sie dann ihr wahres Talent: Tarotkarten legen.
Schon nach kurzer Zeit kann sie fĂŒr ihre MitschĂŒler erschreckend genaue Aussagen treffen. Als dann nach einer Kartenlegung ihre ehemals beste Freundin Lily einfach verschwindet, merkt sie, dass diese Karten nicht nur ein Spiel sind. Es beginnt die spannende und gefĂ€hrliche Suche nach Lily.
Was können angehende Autoren daraus lernen?
Persönlich finde ich es spannend, wie mit der Idee einer modernen Hexe umgegangen wird, die gerade ihre KrÀfte entdeckt. Welche Herangehensweise die Autorin gewÀhlt hat und dass es dabei weniger um Besen und "Hexhex" geht, sondern um KrÀuter, Intuition und Konzentration.
Doch warum ist es generell so spannend?
Es wurde an den richtigen Stellschrauben gedreht. Die Fallhöhe ist klar, denn hier steht das Leben eines Menschen auf dem Spiel. Dann wird schnell deutlich, dass weder Polizei noch Eltern helfen können. Nur eine magiebegabte SchĂŒlerin kann das RĂ€tsel lösen.
ZusĂ€tzlich hat O'Donoghue ein bekanntes Trope eingebaut, dass die Dringlichkeit vor Augen fĂŒhrt: Denn alles ist schon einmal geschehen und nicht gut ausgegangen. Wird sich die Geschichte wiederholen? So etwas lĂ€sst den Leser kaum, das Buch zur Seite legen.
Doch man kann noch mehr lernen.
Mit dem Thema Intoleranz bzw. Toleranz wird zudem ein gesellschaftliches Problem aufgeworfen und intelligent in die Geschichte verwoben. Es ist eine zusĂ€tzliche, wichtige Botschaft an die zumeist jĂŒngeren Leser.
Es ist auĂerdem das erste Verlagsbuch, das ich gelesen habe, mit einem Ă€uĂerst diversen Cast. Die Schwester ist lesbisch, der Love interest, eine der Hauptfiguren, ist nonbinĂ€r.
Meave lernt dadurch stellvertretend fĂŒr viele Leser die Bedeutung von NonbinĂ€ritĂ€t und lernt auĂerdem, damit umzugehen. Auch wenn sie es anfangs nicht versteht.
Gerade solche Themen sind als Botschaft wichtig, da sich das Buch an Jugendliche richtet.
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