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  • AutorenbildJohanna Hegermann

"Maeve Chambers ist eine Idiotin."

Wenn dieser Satz, mich dazu gebracht hat, das Buch von Caroline O'Donoghue zu kaufen, bringt er Euch vielleicht dazu, diese Rezension von "All our hidden gifts" zu lesen 😉


Ein Buch wie eine Tüte Popcorn


Dieser erste Satz des Klappentexts gab mir - neben dem offensichtlichen Fantasy-Genre - den sofortigen Impuls, das Buch zu kaufen.

Dabei war es für mich gar nicht so einfach, ins Buch reinzukommen. Hätte ich mir zunächst die Ebook-Leseprobe geholt, ist hätte es wohl nicht weitergelesen. Das liegt aber vor allem daran, dass es im Präsens geschrieben ist und einen Ich-Erzähler hat. Für mich persönliches Gift.

Aber hätte ich mich nicht durch die ersten Seiten gekämpft, ich hätte etwas verpasst.



Denn hinter dem etwas sperrigem Titel "All our Hidden Gifts" verbirgt sich ein Buch wie eine Tüte Popcorn. Es snackt sich so weg und man kann einfach nicht aufhören, bis auch die letzte Seite gelesen ist.


Doch worum geht es?

Es geht um die Schülerin, Maeve Chambers, die sich selbst wie eine Idiotin vorkommt. Denn während ihre Familie akademische Höchstleistungen erbringt, ist sie eine mittelmäßige Schülerin. Nach einer Strafarbeit erkennt sie dann ihr wahres Talent: Tarotkarten legen.


Schon nach kurzer Zeit kann sie für ihre Mitschüler erschreckend genaue Aussagen treffen. Als dann nach einer Kartenlegung ihre ehemals beste Freundin Lily einfach verschwindet, merkt sie, dass diese Karten nicht nur ein Spiel sind. Es beginnt die spannende und gefährliche Suche nach Lily.

Was können angehende Autoren daraus lernen?

Persönlich finde ich es spannend, wie mit der Idee einer modernen Hexe umgegangen wird, die gerade ihre Kräfte entdeckt. Welche Herangehensweise die Autorin gewählt hat und dass es dabei weniger um Besen und "Hexhex" geht, sondern um Kräuter, Intuition und Konzentration.



Doch warum ist es generell so spannend?


Es wurde an den richtigen Stellschrauben gedreht. Die Fallhöhe ist klar, denn hier steht das Leben eines Menschen auf dem Spiel. Dann wird schnell deutlich, dass weder Polizei noch Eltern helfen können. Nur eine magiebegabte Schülerin kann das Rätsel lösen.

Zusätzlich hat O'Donoghue ein bekanntes Trope eingebaut, dass die Dringlichkeit vor Augen führt: Denn alles ist schon einmal geschehen und nicht gut ausgegangen. Wird sich die Geschichte wiederholen? So etwas lässt den Leser kaum, das Buch zur Seite legen.


Doch man kann noch mehr lernen.


Mit dem Thema Intoleranz bzw. Toleranz wird zudem ein gesellschaftliches Problem aufgeworfen und intelligent in die Geschichte verwoben. Es ist eine zusätzliche, wichtige Botschaft an die zumeist jüngeren Leser.

Es ist außerdem das erste Verlagsbuch, das ich gelesen habe, mit einem äußerst diversen Cast. Die Schwester ist lesbisch, der Love interest, eine der Hauptfiguren, ist nonbinär.

Meave lernt dadurch stellvertretend für viele Leser die Bedeutung von Nonbinärität und lernt außerdem, damit umzugehen. Auch wenn sie es anfangs nicht versteht.

Gerade solche Themen sind als Botschaft wichtig, da sich das Buch an Jugendliche richtet.

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