Das Debüt von Ina Hörmeyer nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise voll unerwarteter Wendungen, schiefgehenden Hexereien und Totenbeschwörungen.
Nora ist eine Hexe. Allerdings keine besonders gute. Anstatt ihre Magie zu lenken, passieren ständig irgendwelche unvorhergesehenen Dinge. Dabei könnte sie ein bisschen Zauberei wirklich gut gebrauchen. Denn plötzlich wird sie von einer Dame ganz in Rot verfolgt, die zu einer geheimen Organisation von Hexenjägern gehört. Als dann ihr bester Freund Mark auch noch entführt wird, beginnt ein spannendes Abenteuer für Nora und ihre neuen Freunde vom magischen Verein.
"Was meinen Sie damit, Sie konnten sich davon überzeugen, dass ich eine Hexe bin?" Nora war überrascht, wie normal ihre Stimme klang. Sie fühle sich so unwirklich, so neben sich stehend, als würde sie sich selbst dabei beobachten, wie sie immer noch an die Tür gelehnt stand und diese seltsame Frage stellte.
Warum habe ich dieses Buch gewählt?
Es ist das erste selbstpublizierte Buch, dass ich jemals bewusst gelesen habe. Da ich schon vorher viele Ebooks gelesen habe, wird schon das ein oder andere auf meine Lesestapel gestanden haben. Aber ich habe mir das Cover nie so weit angeguckt, dass ich auf den Verlag oder eben die Spuren des Selfpublishings geachtet hätte.
Die Qualität ist wirklich erstaunlich. Überhaupt ist mir nur ein Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, in der ein Name verwechselt wurde. Das Buch liest sich locker weg und macht richtig Spaß. Auch die Idee von der Wechselwirkung zwischen Magie und Elektronik ist originell und Ina Hoermeyer nutzt sie für viele Details in ihrer Geschichte.
Ein bisschen zu viel Harry Potter
Allerdings sind die Erwähnungen von Harry Potter ein bisschen übermächtig. Ist die Tatsache, dass ein elfjähriger Zaubererjunge auf seinen Brief von Hogwarts wartet, noch wirklich ein niedliches Beistück. Ist es an anderer Stelle nicht unbedingt nötig gewesen, dass eines der Bücher als Versteck für ein wertvolles Buch genutzt wurde. Überhaupt sind mehr als zwei Erwähnung ein bisschen exzessiv. Auch wenn Harry Potter eine Geschichte ist, die viele Autoren bis heute inspiriert und prägt.
Nicht jeder Charakter sticht heraus
Nun kann es sein, dass Jo als vermeintlicher Love interest in weiteren Teilen von "Nora Brix" noch eine größere Rolle spielt, aber leider bleibt er im ersten Teil ein wenig farblos. Er schläft viel und guckt düster, aber zeigt nicht viel von seiner Persönlichkeit oder seiner Geschichte. Davon abgesehen, dass er sich keine Zaubersprüche merken kann.
Ich hätte mir echte Gespräche zwischen ihm und Nora gewünscht. Denn so ist sein Sprachanteil an vielen Stellen austauschbar, obwohl er Teil eines Dreiergespanns mit Nora und Paula sein soll. Er bringt die Handlung voran, aber jeder andere hätte Sätze wie: "Sagt mal, kann es sein, dass wir wieder nach Freiburg fahren?" oder "Das ist es?" sagen können.
Fortsetzung folgt...
Es ist eine tolle und spannende Geschichte, die von Plottwists, Verrat und Magie lebt. Die Motive der Antagonisten und der Protagonisten sind klar herausgearbeitet und nachvollziehbar. Auch wenn zum Ende hin die Erkenntnisse Schlag auf Schlag kommen, geht man als Leser nicht verloren.
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der voraussichtlich in diesem Jahr erscheinen soll.
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