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AutorenbildJohanna Hegermann

What's up Pitches! Wie schreibe ich einen Pitch?

In der 21. Folge des Zeilenschlinger sprechen wir über den Pitch. In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Informationen zusammengefasst.


Stell Dir vor, Du steigst in einen Aufzug. Und dort steht die Verlegerin deiner Träume. Ihr müsst drei Stockwerke gemeinsam fahren und sie gibt dir genau so lange Zeit, ihr von Deinem Buch zu erzählen. Wenn der Fahrstuhl also nicht gerade steckenbleibt, muss man sich beeilen, um seine Buchidee gut rüberzubringen.


Jetzt wäre es super, wenn Du Deinen Elevator Pitch bereit hast.


Aber was ist eigentlich ein Pitch?


Der Pitch kommt aus dem englischen und heißt so viel wie Wurf.


(Wahrscheinlich, weil Du die Informationen nur kurz hinwirfst und hoffst, dass dir der große Wurf gelingt.)

Denn es soll möglich sein, die wichtigsten Dinge innerhalb weniger Sekunden zu erklären. Meistens spricht man vom Verkaufspitch oder Elevator Pitch. (Auch die Begriffe Küchenzuruf, Tesla-Pitch und viele weitere sind im Umlauf)


Man soll also in wenigen Sätzen sein Buch vorstellen. Es geht darum, potenzielle Leser innerhalb kürzester Zeit neugierig zu machen und zu überzeugen. (Zum Beispiel im Gespräch auf einer Messe, im Austausch mit anderen Autoren oder wenn man Freunden und Familie davon erzählt. Hier geht es weniger um den Verkauf, als eine Form der Rechtfertigung, warum man seine Zeit jetzt mit Schreiben "vergeudet".)





Wofür brauche ich den Pitch?

  • Teil des Exposés (Also Bewerbung für Agentur oder Verlag)

  • Gespräch mit Agenten oder Verlegern


Auch Selfpublisher brauchen den Pitch


  • Buchmesse

  • Freunde / Verwandte

  • Schreibgruppen und Autoren-Austausch

  • Fundament/Grundidee für das Buch (so gibt es schon zu Beginn einen roten Faden)

  • Klappentext-Vorarbeit


"Mein Buch kann man nicht so einfach zusammenfassen!"

Frei nach dem Autorencoach Annika Bühnemann: Wer sein Buch nicht zusammenfassen kann, hat es selbst noch nicht verstanden


Und wie soll man so einen potenziellen Leser überzeugen?



Wie schreibt man einen Pitch?


Bevor Du den eigentlichen Pitch schreibst, solltest Du dein Geschichte grundsätzlich zusammenfassen.


Dafür solltest Du erst die W-Fragen klären: Wer, was, wo, warum, wie

Konzentriere Dich auf das Wesentliche: Keine Nebenhandlungen, keine Nebenfiguren. Nur der Hauptplot.

Die Zusammenfassung sollte aus drei Teilen bestehen:


  • Der Point of no return: Also der Moment, in dem sich der Alltag des Protagonisten ändert und die eigentliche Handlung beginnt

  • Ziel des Helden

  • Auflösung


Als nächstes kürzen, kürzen, kürzen.

Du musst aus Deiner Zusammenfassung herausarbeiten: Was ist das Herz deines Buches? Die DNA? Das Fundament? Die Grundidee?

Wie auch immer man es nennt.


Bearbeite und überarbeite die erste Version Deines Pitches immer wieder. Jedes Wort muss sitzen.


Wie lang ist der Pitch?

Insofern sind sich alle einig, je kürzer, desto besser. Jedes Wort muss seine Berechtigung haben und es darf keines zu viel sein.


Ansonsten variieren hier die Antworten. Einige gehen von einem Satz, drei Sätzen oder 25 Wörtern aus. Aber das sind nur Richtlinien, keine Regeln.

Was gehört in einen Pitch?

Annika Bühnemann hat dafür eine Gleichung aufgestellt: Fakten + Thema = Pitch

Das klingt sehr wissenschaftlich.

Wichtig ist auch, was H. P. Roentgen dazu sagt, denn für ihn ist der Pitch vor allem dafür da, Gefühle und Assoziationen zu wecken.


Beide Tipps sollte man beim Schreiben des Pitches beachten.


Hier kommen noch mehr Schreibtipps:


Wichtig! Möglichst konkret schreiben.


Vermeide zum Beispiel Namen, nutze Beschreibungen! Also besser Waisenkind oder Zauberlehrling statt Harry.

Spannend Schreiben: Was steht auf dem Spiel?


Beachte schon beim Aufbau deines Romans die Fallhöhe. Was passiert, wenn das Ziel nicht erreicht wird?


Nicht mehr als 3 Figuren

Wenn Du in seinem so kurzem Zeitraum zu viele Charaktere vorstellst, ist beim potenziellen Leser die Verwirrung deutlich größer als die Neugierde.


Offene Fragen nutzen

Diese Fragen müssen nicht direkt gestellt werden, der potenzielle Leser soll sie sich indirekt fragen.

Gibt es den perfekten Pitch?

Nein!


Laut Annika Bühnemann gibt es den nicht. Denn jeder von uns ist ja auch individuell und springt auf andere Reize an.

Daher ist es wichtig, den perfekten Pitch für die jeweilige Zielgruppe zu schreiben


Ein Begriff mehrere Bedeutungen?

Du hast schon ein paar Artikel zum Pitch gelesen und die Erklärung war ganz anders als unsere?


Das ist uns auch schon aufgefallen:

Wenn Autoren oder Coaches über den Pitch reden, haben sie unterschiedliche Definitionen.


  • Teilweise 1. Satz des Klappentexts

  • Teilweise Abstrakt

  • Teilweise Teaser

  • Teilweise mit Auflösung

  • Teilweise konkret

  • Teilweise keine Details

Und so kann ein Beispiel für ein und dieselbe Geschichte ganz unterschiedlich aussehen:


Beispiel Erin Brokovich von HP Roentgen:


Sie brachte eine kleine Stadt auf die Beine und zwang ein großes Unternehmen in die Knie.

Die alleinerziehende Erin Brockovich mit Geldproblemen und ohne Ausbildung entdeckt bei ihrer Arbeit in einem Anwaltsbüro Ungereimtheiten bei einem Fall. Sie beginnt tiefer zu graben, stößt auf schwerkranke Familien und eine Verschleierung von Umweltsünden durch eine Chemiefirma, die Chrom ins Trinkwasser sickern ließ. Die Gesundheit vieler Menschen ist davon betroffen.

Egal, welche Form des Pitches Du auch nutzen willst.

Halte dich kurz, konzentriere Dich auf den Hauptkonflikt und wecke Neugierde.



ZUM MITNEHMEN


Schreibe deinen Pitch und übe ihn ein. Und dann erzähle Freunden und Familie davon.


Aufgabe: Erzähle drei Personen von deinem Buch (In Pitch-Form). Achte auf die unterschiedlichen Reaktionen. Du wirst erkennen, ob es Interesse weckt. Ist an dem Pitch noch etwas zu ändern?

Und es pusht gleichzeitig dein Selbstbewusstsein als angehende Autorin

Und wenn du tatsächlich den Verleger deiner Träume triffst, hast du den Pitch bereit.

Also üben und merken!



Quellen:



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